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Rezension | Gemma Fowler – Moon Dust
[Rezensionsexemplar] Was geschieht, wenn der Menschheit die Ressourcen ausgehen? Schon jetzt erforschen wir das All nach fremdem Leben und neuen Energiequellen. In „Moon Dust“ war diese Suche bereits erfolgreich: nach einer Energiekrise auf der Erde wurde eine bewohnbare Mondbasis errichtet, in der Mondstaub, auch bekannt als Lumite, abgebaut und auf die Erde geschickt wird. Tauchen wir ein in eine Sci-Fi-Dystopie auf dem Mond! Im März 2018 erschien Gemma Fowlers „Moon Dust“ bei Chicken House, einem Gemeinschaftsunternehmen des Carlsen Verlags und des britischen Kinderbuchverlags The Chicken House. Sowohl das Cover (knallige Schrift auf dunklem Grund) als auch der Klappentext weisen das Buch bereits als klassische Young-Adult-Dystopie aus – und das ist…
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Bücher | Zuletzt gelesen – Fünf Bücher für zwischendurch
Irgendwie ist der Sommer nicht meine Lese-Zeit: draußen ist es zu warm, die Sonne blendet beim Lesen und abends kann man in der Wohnung das Licht nicht anmachen und gleichzeitig durchlüften. Schlechte Zeiten also für die Bücher. Denn so habe ich im Juli fast ausschließlich unterwegs gelesen und „nur“ fünf Titel geschafft. Von denen haben mich zwei sehr enttäuscht, die anderen drei hingegen positiv überrascht. Warum das so war? Das erfahrt ihr im folgenden Beitrag. Die Bösesten der Bösen Wer liebt sie nicht, die Bösen, die Undurchschaubaren, die Strippenzieher im Hintergrund? Sie verpassen jedem Werk die nötige Würze und geben dem Leben der Helden erst einen Sinn! Was wäre Tolkiens…
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Rezension | Rolf-Bernhard Essig – Da haben wir den Salat!
[Rezensionsexemplar] Guten Tag, Axtstiel! Da haben wir den Salat… Was wie wirres Gebrabbel klingt, hat tatsächlich einen Sinn. Dem geht Rolf-Bernhard Essig in seinem Buch „In 80 Sprichwörtern um die Welt“ auf den Grund. In 80 kurzen Geschichten lernen wir, wieso der König der Xhosa in Südafrika Schwänze verteilt, was die Hochzeit des Maulwurfs mit Stärke zu tun hat und warum man in Bangladesch Affen schmeicheln sollte. Klingt verrückt? Ist es auch! Und irre witzig. Für Klein und Groß Auch wenn das Buch auf den ersten Blick klar nach Kinderbuch aussieht (was es auch durchaus ist), können Erwachsene ebenso einen enormen Spaß mit den kurzweiligen Geschichten haben. Die Erzählungen sind…
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Rezension | Françoise Frenkel – Nichts, um sein Haupt zu betten
[Rezensionsexemplar] Eine jüdische Buchhändlerin flieht 1939 aus Berlin über Frankreich in die Schweiz. Mit sich führt sie wenig Gepäck, viele Erinnerungen und die französische Literatur im Herzen. Ein Erfahrungsbericht, der lange verschollen war und nun erstmals in deutscher Übersetzung erscheint. Zu erwarten war ein bewegender Bericht, der einen authentischen Blick in die Vergangenheit offenbart. Und doch ist es mir selten so schwer gefallen, eine Rezension zu verfassen. Von Berlin über Paris nach Nizza Die polnische Jüdin Francoise Frenkel eröffnet nach Abschluss ihres Studiums und eines Praktikums in Paris 1921 die erste französische Buchhandlung in Berlin. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten kann sie die literaturaffine Berliner Gesellschaft für sich gewinnen und baut einen…
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Rezension | Martin Thomas Pesl – Das Buch der Schurken
[Rezensionsexemplar] Wer ist der schlimmere Bösewicht im Harry-Potter-Universum? Die zuckersüß-sadistische Dolores Umbridge oder doch Lord Voldemort, das nasenlose Grauen? Kann die Herzkönigin es in Sachen Abscheulichkeit mit Fräulein Knüppelkuh aufnehmen? Und was haben eigentlich Moby Dick und Shir Khan gemeinsam? Martin Thomas Pesl versammelt auf 256 Seiten die „100 genialsten Bösewichte der Weltliteratur“ und folgt dabei nicht immer dem zu erwartenden Muster. Werfen wir also einen Blick auf die Bösesten der Bösen: die Schurken aus Literatur, Mythologie und erzählender Dichtung. Von Egoschweinen, Psychopathen und verrückten Wissenschaftlern Aus einer Kolumne für das österreichische Magazin WIENER, in der Pesl von 2008 bis 2015 den Lesern humoristisch, kurz und knapp Klassiker der Weltliteratur…
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Bücher | Zuletzt gelesen – Eine Reise durch die Welt der Märchen
Ohne Phantastik geht es nicht: Fantasy ist und bleibt mein liebstes Genre und auch wenn ich regelmäßig versuche, aus anderen Bereichen etwas zu lesen, lande ich am Ende wieder bei fantastischen Romanen. So auch im vergangenen Monat – obwohl hier drei der vier Titel eher in den (für mich untypischen) Romantasy-Bereich rutschen. Aber lest selbst! Zurück nach Zamonien Wer „Die Stadt der Träumenden Bücher“ von Walter Moers gelesen hat, kennt sicherlich den sehnsuchtsvollen Wunsch einer Rückkehr nach Buchhaim. Im vierten Band der Zamonien-Reihe nimmt Walter Moers uns endlich wieder mit in die schönste Stadt der zamonischen Welt. Und in das Labyrinth „wo alte Bücher Träume träumen, von Zeiten als sie…
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Rezension | Marlon James – Der Kult
[Testlese-Exemplar] Bereits 2009 erschien Marlon James‘ Romandebüt „John Crow‘s Devil“ in deutscher Übersetzung, damals noch mit dem Titel „Tod und Teufel in Gibbeah“, und bekam leider (!) nicht die verdiente Aufmerksamkeit. Mit der aktuellen Neuübersetzung erreicht das literarische Debüt des Jamaikaners nun hoffentlich ein größeres Publikum – denn der Roman ist durchaus die Lektüre wert: der Leser wie auch die Charaktere sehen sich Fanatismus, Gewalt und menschlichen Abgründen ausgeliefert. Doch worum geht es eigentlich? Und was macht das Buch überhaupt lesenswert? Ein Blick unter den charismatischen Deckmantel von „Der Kult“. Gott ist tot „Ich weiß, wer Ihr Gott ist. Er ist in meinem Küchenschrank und es steht vierzig Prozent drauf.…
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Rezension | J.K. Rowling – Ein plötzlicher Todesfall
Joanne K. Rowlings Buch “Ein plötzlicher Todesfall” erschien als deutsche Ausgabe im September 2012 im Carlsen-Verlag. Mit dem Roman entfernt sich Rowling erstmals von ihrem Image der Kinderbuchautorin und wagt einen Schritt in Richtung Erwachsenenliteratur. Doch worum geht es in “A Casual Vacancy” eigentlich? Was zeichnet das Buch aus? Und für welche Zielgruppe ist es zu empfehlen? Eine Buchrezension. Zugegeben, als ich das Buch kaufte, hatte ich mich vorher in keinster Weise mit dem Inhalt beschäftigt, der da auf mich zukommen würde – noch nicht mal den Klappentext hatte ich gelesen. Meine Beweggründe waren schiere Neugier und Experimentierfreude. Neugier deshalb, weil ich gespannt darauf war, was J.K. Rowling wohl nach…
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Bücher | Zuletzt gelesen – Von Göttern, Titanen und Groschenromanen
Das Bücherjahr 2018 habe ich im Januar erfolgreich mit neun gelesenen Titeln eingeläutet! Welche göttlichen Bücher das waren, was Schiller und Goethe mit Magie zu tun haben und warum mich eines der Werke derart enttäuscht hat, dass mein Lesewille für die ganze Romanreihe auf nahezu Null gesunken ist, erfahrt ihr im heutigen Beitrag. Percy Jackson – Ein Jugendbuch wird erwachsen Über die Weihnachtstage habe ich den ersten Band der Percy Jackson-Reihe von Rick Riordan verschlungen und den Fehler gemacht, gleich im Anschluss den Film zu schauen. Im Januar waren dann die restlichen Bände der Reihe dran und erneut war ich begeistert zu sehen, wie ein Autor es vermag, die Geschichte,…
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Rezension | E. Alexander-Burgh – Die Lügenprinzessin
“Prinzessin Himmelblau war die bildschönste Prinzessin, die je gelebt hat. Ihr langes, weiches Haar glänzte wie pures Gold, ihre Haut war weiß wie teuerstes Porzellan, und ihre Augen waren blau – so himmelblau wie ihr Name. Alle anderen Prinzessinnen erblaßten vor Neid, wenn sie den Namen Himmelblau hörten. Nur leider hatte Prinzessin Himmelblau einen großen Fehler. Sie log nämlich wie gedruckt!” – Eberhard Alexander-Burgh – So beginnt die fantastische Märchenerzählung über die nicht ganz so tugendhafte Prinzessin… Doch was verbirgt sich hinter den himmlisch blauen Augen und dem güldenen Haar? Eine Buchrezension. Das in Schreibschrift gedruckte und mit liebevollen Zeichnungen illustrierte Kinderbuch von Eberhard Alexander-Burgh (*1928 – †2004) wurde 1968…