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Literatur | Longlist-Favoriten für den Deutschen Phantastikpreis

Vor kurzem wurde die Phantastika für das Jahr 2018 abgesagt – den Deutschen Phantastikpreis (DPP), der im vergangenen Jahr mit einem Festakt auf der Messe verliehen wurde, wird es aber trotzdem geben. Bis zum 15. April konnten Literaturbegeisterte online für ihre Favoriten stimmen, ab dem 01. Mai steht dann die Shortlist mit je fünf Titeln pro Kategorie zur Wahl. Ich möchte heute meine Highlights aus der Longlist in der Kategorie „Bester deutscher Roman“ vorstellen. Kleine Warnung vorweg: die Liste ist lang!

Bester deutscher Roman

In der Kategorie „Bester deutscher Roman“ begegnen uns alte Hasen und bekannte Gesichter, aber auch erfrischend viele junge Autoren, die noch am Beginn ihrer Karriere im Literaturbetrieb stehen. Von den 34 nominierten Werken stehen acht auf meiner Leseliste.

Animant Crumbs Staubchronik von Lin Rina

erschienen im Drachenmondverlag

Ein Buch über Bücher kann doch nur gut sein, oder? Wir befinden uns im England des Jahres 1890, Protagonistin Ani lebt in einer Welt aus Bücher und hat so gar keine Lust auf diese seltsame Sache namens Realität. Ihre Mutter hat da allerdings andere Pläne… Allein das liebevoll gestaltete Cover überzeugt optisch so sehr, dass ich schon auf der Phantastika nicht ohne Sehnsucht an dem Buch vorbeigehen konnte. Wenn die Geschichte jetzt noch mithalten kann, bin ich wunschlos glücklich.

Coldworth City von Mona Kasten

erschienen bei Knaur

Hier handelt es sich um das genaue Gegenteil zur „Staubchronik“: ich finde das Cover überhaupt nicht ansprechend und verbinde mit Mona Kasten leider bisher auch nur kitschige Romantik. Umso mehr hat es mich überrascht, dass ich den Klappentext zu „Coldworth City“ so ansprechend fand: es geht um Mutanten, eine skrupellose Forschungsorganisation und Raven, die sich auf der Flucht befindet und unerkannt in Coldworth City lebt. Bis sich eines Tages alles ändert…

Die Bibliothek der flüsternden Schatten – Bücherstadt von Akram El-Bahay

erschienen bei Bastei Lübbe

Akram El-Bahay debütierte mit seinem Roman „Flammenwüste“ (der ebenfalls auf meiner Wunschliste steht), in dem er Elemente europäischer und ägyptische Mythen kombiniert. Klassische Fantasy ergänzt um arabische Mystik. In „Bücherstadt“, dem ersten Teil einer neuen Trilogie, begeben wir uns gemeinsam mit dem Dieb Sam in eine Stadt unter der Stadt: Paramythia – Stadt voller Bücher, Fabelwesen und anderer Kreaturen. Dieses Buch hat mich mit Abstand am neugierigsten gemacht und wenn die Geschichte hält, was sie verspricht, wird es auch sicher nicht mein letztes Buch von Akram El-Bahay gewesen sein.

Die Krone der Sterne von Kai Meyer

erschienen bei FISCHER Tor

Der Meister der Mythen ist zurück! Zugegeben: mein erstes Buch von Kai Meyer („Die Geisterseher“) habe ich erst in diesem Jahr gelesen, nachdem ich im vergangenen Jahr bei seiner Lesung auf der Phantastika zugegen war. Mit „Die Krone der Sterne“ entfernt sich der Autor erstmals ein wenig von der irdischen Phantastik und widmet sich der Space-Fantasy. Die Gottkaiserin und ihr Hexenorden herrschen über das galaktische Reichen Tiamande. Im Mittelpunkt steht Iniza, die gegen ihren Willen in der Thronwelt verheiratet werden soll. Doch eine kosmische Bedrohung, der selbst die magiekundige Gottkaiserin nicht gewachsen ist, durchkreuzt alle Pläne.

Die Legende von Enyador von Mira Valentin

verlegt als Selfpublisherin

„Vier Königssöhne. Vier Wünsche. Ein Schicksal.“ Inspiriert von den verwunschenen, hessischen Wäldern schreibt Mira Valentin Geschichten über Drachen, Elben und Dämonen. Langweilig, mögen Kritiker sagen – eine gute Basis, finde ich. Und die Leseprobe ist vielversprechend. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht einer der fünf Hauptcharaktere und führt den Leser langsam an die Legende von Enyador heran. Die Elben haben die Menschen unterworfen und nur der Waisenjunge Tristan widersetzt sich dem System, was zu einer Kettenreaktion der Ereignisse führt und letztendlich die Legende von Neuem erwachen lässt. Der Titel ist der erste Teil einer dreiteiligen Reihe plus Spin Off.

Qualityland von Marc-Uwe Kling

erschienen bei Ullstein

Ja, was soll man sagen? Diesmal steht kein kommunistisches Känguru im Zentrum der Handlung, sondern Peter Arbeitsloser, der mit seinem fremdgesteuerten Leben mehr als unglücklich ist. Wir reisen in eine dystopische Zukunftswelt, in der alles digital gesteuert ist und Warenpakete per Drohne schon eintreffen, bevor man selbst wusste, dass man die Produkte gerne bestellen würde. Marc-Uwe Kling kommt hier mit einem Roman um die Ecke, der mehr als ungewöhnlich, mit „Werbung“ gespickt und sogar in zwei Varianten erhältlich ist – einmal in der depressiven schwarzen Version und einmal in der fröhlich-optimistischen grauen Version. Have your pick!

Tochter des dunklen Waldes von Katharina Seck

erschienen bei Bastei Lübbe

Wälder, Mythen, Ungeheuer  – das verspricht „Tochter des dunkeln Waldes“. Ich persönlich war schon bei „Wald“ voll dabei, wer aber noch unschlüssig ist, lasse sich von der Protagonistin Lilah überzeugen. Nachdem am Waldrand die Leiche einer Frau entdeckt wurde und eine weitere Person verschwunden ist, macht Lilah sich trotz aller Warnungen auf den Weg in den verfluchten Morgenwald, um herauszufinden, was Wahrheit und was Legende ist…

Überraschend schön finde ich, dass diesmal bei meinen Favoriten (und allgemein) viele Autorinnen vertreten sind. In einem zweiten Teil werfen wir noch einen Blick auf die Kategorien „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“ und „Bester internationaler Roman“.

Die gezeigten Coverbilder sind der jeweiligen Verlagshomepage entnommen.

© geek’s Antiques by Lilli
lilli (at) geeksantiques.de
geeksantiques.de

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