Geek Kitchen | Mostbrötchen aus Der Mitternachtsladen
In „Der Mitternachtsladen“ von Tanja Karmann begleiten wir die junge Lina auf einer abenteuerlichen Reise durch „verbundene Welten“ (wie der Titel bereits verrät). Welche Welten das sind, sollte jeder selbst erkunden. Doch ein Ort, der eine zentrale Rolle in dem Roman spielt, ist die Stadt Trier im rheinland-pfälzischen Moseltal. Trier – oder Treveris, wie die Stadt Mitte des 3. Jahrhunderts genannt wurde – ist die älteste Stadt Deutschlands. Ihre Geschichte ist eng mit dem Römischen Reich verbunden und so überrascht es nicht, dass auch römische Gerichte noch immer einen Platz in der traditionellen Trierer Küche haben. Im Buch kommt Lina in den Genuss des Verzehrs von sogenannten Mustacei oder auch Mostbrötchen. Was genau das ist und wie man sie zubereitet, erfahrt ihr im folgenden Beitrag.
Unter dem Namen Augusta Treverorum wurde Trier bereits vor 2000 Jahren gegründet. Als einer von wenigen Orten erkannten die Römer Trier als Stadt an – und nicht bloß als Siedlung, Dorf oder Lager – was sowohl dem kulturellen Leben als auch der weiteren Entwicklung der Stadt zugute kam. Viele Gebäude aus dieser Zeit des Römischen Reiches zählen aufgrund ihrer historischen Bedeutung zum UNESCO-Weltkulturerbe. Da Trier in der Mitte des Moseltals liegt und landschaftlich neben Wäldern auch von Weinbergen umsäumt ist, finden sich Weintrauben, Wein und Most (also Traubensaft) auch in den traditionellen Rezepten wieder. Vieles ist zudem von der römischen Küche und Esskultur beeinflusst.
Römische Mostbrötchen aus Treveris
Eine Spezialität, die leicht zuzubereiten ist, sind Mostbrötchen. Sie bestehen in den meisten Fällen nur aus Mehl, Most (Traubensaft), Schafskäse und Lorbeerblättern. Wir backen die Brötchen nach, die Lina in „Der Mitternachtsladen“ in Treveris kosten darf.
Marcus Porcius Cato schreibt in De Agricultura über die Zubereitung von Mustacei:
„Mustaceos sic facito: farinae siligineae modium unum musto conspargito; anesum, cuminum, adipis p. II, casei libram, et de virga lauri deradito, eodem addito, et ubi definxeris, lauri folia subtus addito, cum coques.“
Marcus Porcius Cato – De Agricultura
Und da wohl kaum jemand heute noch fließend Latein spricht, holen wir das Rezept einfach in die moderne Zeit.
Für ca. 8-10 Brötchen benötigt ihr:
250 g Weizenmehl
10 g Hefe
150 ml Traubensaft
100 g Schafskäse (gewürfelt)
150 g rote Weintrauben
50 g Margarine
Meersalz
Kreuzkümmel
8-10 Lorbeerblätter
Zubereitung:
Zuerst das Mehl, den Traubensaft und die Hefe zu einem glatten Teig verrühren und gut durchkneten. Stellt den Teig kurz zur Seite, würfelt den Schafskäse und schneidet die Weintrauben einmal in der Mitte durch. Jetzt werden der Teig, die Margarine, der Schafskäse und die Weintrauben vermischt.
Schmeckt das Ganz abschließend mit Meersalz und Kreuzkümmel ab und lasst den Teig zugedeckt für 2 Stunden an einem warmen Ort gehen.
Nach Ablauf der Gehzeit formt ihr nun 8-10 runde Brötchen (je nachdem, wie groß ihr sie mögt) und drückt je ein Lorbeerblatt an der Unterseite fest.
Bei 180 Grad kommen die Mustacei für ca. 25-35 min auf einem Blech in den vorgeheizten Ofen.
Bene sit tibi!
Literaturverweis:
Karmann, Tanja (2018): Der Mitternachtsladen. Verbundene Welten. Leipzig: Fehu-Fantasy (familia-Verlag)
Buchdaten:
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 329
Altersempfehlung: ab 14 Jahre
Erscheinungsdatum: Juni 2018
Sprache: Deutsch
Verlag: Fehu-Fantasy (familia-Verlag)
ISBN: 978-3-96131-065-4
Hier geht es zur Rezension: Rezension | Tanja Karmann – Der Mitternachtsladen
Weiterführende Informationen:
Zur Homepage von Fehu-Fantasy: http://www.fehu-fantasy.de
Zur Homepage von Tanja Karmann: http://tanja-karmann.de/
Weitere Informationen über die Stadt Trier und ihre Geschichte findet ihr hier: https://www.trier-info.de/
Und zu guter Letzt für alle, die sich für die römische Küche begeistern können, noch eine Buchempfehlung aus dem Reclam-Verlag: Maier, Robert (2015): Römisches Kochbuch. Rezepte für die moderne Küche. Ditzingen: Reclam
© geek’s Antiques by Lilli
lilli (at) geeksantiques.de
geeksantiques.de
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