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Rezension | BookBeat für die Ohren – zuletzt gehört im Juni und Juli

In den letzten Monaten habe ich aus Zeitmangel häufiger zum Hörbuch denn zum Buch gegriffen. Um nicht auf CDs, gekaufte Downloads oder von Freunden geliehene Hörbücher angewiesen zu sein, habe ich im Juni und im Juli die App BookBeat getestet. Was das genau ist, könnt ihr in meinem Artikel zu BookBeat (hier entlang!) nachlesen. In den ersten beiden Monaten mit der App habe ich jeweils vier Hörbücher pro Monat gehört. Im Juni waren es 37 Stunden und 28 Minuten, im Juli 27 Stunden und 53 Minuten plus den größten Teil eines anderen Hörbuchs, das ich aber erst im August beendet habe. Von Fantasy (wie immer) über Jugend- und Kinderbücher bis hin zu Thrillern war alles dabei!

Juni – Ein fahrendes Internat, zurück zu Thrillern und Fantasy für alle

Der Weltenexpress 1 von Anca Sturm
gelesen von Rainer Strecker

Der erste Band der Fantasy-Reihe „Der Weltenexpress“ knüpft da an, wo viele Jugendbücher dieser Art beginnen: ein normales Kind wird nichtsahnend in eine Welt gezogen, in der es Magie und Wunder gibt, allerdings ist das Kind nicht besonders beliebt, eher ein Außenseiter-Typ und bringt sich in der neuen Umgebung schnell in Schwierigkeiten oder deckt ein Rätsel/Geheimnis auf. So ergeht es eben auch Flinn, die sich plötzlich in einem Zug wiederfindet, der eine mobile Schule für Magie ist und von den sogenannten Pfauen (Schülern) besucht wird!

Anfangs erinnerte mich die Geschichte sehr an eine Mischung aus Harry Potter, Der Polarexpress und Der goldene Kompass (was durchaus eine gute Sache ist), später entwickelt sich aber eine eigene Dynamik und zum Ende hin war ich ganz im Weltenexpress angekommen! Die Geschichte um Flinn, ihren verschwundenen Bruder und den magisch angetriebenen Zug haben mir gut gefallen, auch wenn manche Stellen ein bisschen vorhersehbar waren. Zum Glück gibt es keinen großartigen Cliffhanger, sodass man ganz entspannt auf Band 2 warten kann. Weil mir die Lesestimme ein wenig zu langsam war, habe ich den „Weltenexpress“ mit 1,75-facher Geschwindigkeit gehört und kam damit gut zurecht.

Die Chemie des Todes von Simon Beckett
gelesen von Johannes Steck

Irgendwann habe ich aufgehört, Thriller und Krimis zu lesen, da die Geschichten doch immer die gleichen waren und nichts Neues auf den Markt kam. Dann bin ich über eine Freundin auf die Hörbücher zur „Smoky-Barrett“-Reihe von Cody McFadyen und den „C.J.-Townsend“-Zyklus von Jilliane Hoffman gestoßen und war wieder voll im Geschäft – beide Reihen sind nicht nur irre spannend, sondern auch wahnsinnig gut gelesen!

Da Lesern dieser Reihen meist auch Simon Beckett ans Herz gelegt wird, wollte ich die Chance bei BookBeat nutzen, um mir den Auftakt der „David-Hunter“-Reihe anzuhören. In „Die Chemie des Todes“ lernen wir David Hunter, einen forensischen Anthropologen, kennen, der nach einem Schicksalsschlag ein neues Leben als Landarzt beginnen will. Nach kurzer Zeit holt ihn sein alter Job aber auch dort ein und er wird selbst Opfer eines Verbrechens. So weit, so gut. Leider muss ich sagen, dass ich mehr als enttäuscht war. Ich kann im Nachhinein nicht sagen, ob es an der Sprecherstimme, an meinen Erwartungen, an der Geschichte an sich oder an einer Mischung aus alledem lag, aber das war wohl mein erstes und letztes (Hör-)Buch von Simon Beckett. Bei mir kamen weder Spannung noch Sympathien auf und ehrlich gesagt war mir das Ende schon fast egal… Möglicherweise befinde ich mich aber auch einfach erneut in einer thriller-freien Phase meines Leselebens.

Die Seiten der Welt: Nachtland von Kai Meyer
gelesen von Simon Jäger

Kai Meyer schreibt im Jahrestakt phantastische Bücher für junge Leser. Eine der beliebtesten und bekanntesten Reihen sind die Bücher über „Die Seiten der Welt“ (an deren Handlung „Die Spur der Bücher“ und „Der Pakt der Bücher“ anknüpft), in denen die junge Furia sich mit Hilfe der Bibliomantik gegen tyrannische Gegner behaupten muss. Ohne den ersten Teil zu spoilern: im zweiten Band der Reihe geht es wieder durch uralte Bibliotheken, die Refugien und alte Häuser und wir lernen mehr über die Geschichte der Exlibri.

Nachdem ich Band 1 verschlungen und direkt Band 2 geholt hatte, habe ich „Nachtland“ aus Zeitgründen abwechselnd gehört und gelesen. Ob das eine gute Idee war, weiß ich noch nicht. Ich mochte das Buch als Hörbuch jedenfalls weniger als beim Lesen. Dennoch bin ich in beiden Varianten gedanklich ständig abgeschweift und musste immer wieder zurückspulen bzw. –blättern. Die Geschichte hat in der Mitte deutliche Längen und verliert dadurch einen großen Teil des Zaubers und der Spannung aus dem ersten Teil. Mit dem Lesen der weiteren Bücher werde ich demnach auch vorerst nicht beginnen.

Die Duftapotheke – Ein Geheimnis liegt in der Luft von Anna Ruhe
gelesen von Uta Dänekamp

Mit einer zur Abwechslung mal sehr originellen Idee startet der Auftakt der „Duftapotheke“-Reihe: Luzie und ihre Familie ziehen in eine alte Villa, in der es seltsam riecht. Nicht nach einer einzigen Sache, sondern nach tausenden Dingen gleichzeitig. Allerdings kann Luzie nicht herausfinden, woher die Gerüche kommen und macht sich kurzum auf die Suche. Gemeinsam mit ihrem Bruder Benno und dem Nachbarsjungen Mats findet sie einen verborgenen Raum voller Fläschchen und Gläser.

Doch nicht alles, was dort aufbewahrt wird, ist ein bloßer Duft. In einem Flakon lauert eine Gefahr, die alle unterschätzt haben! Und damit beginnt eine – für ein Kinderbuch – wirklich sehr spannende Geschichte, die mir wirklich gut gefallen hat. Auch die Lesestimme war toll, allerdings wie schon bei „Der Weltenexpress“ ein wenig langsam, weswegen ich auch hier mit 1,75-facher Geschwindigkeit gehört habe.

Juli – Träume, Tod, Schafe und eine magische Bibliothek

Silber – Das zweite Buch der Träume von Kerstin Gier
gelesen von Simona Pahl

Den ersten Band der „Silber“-Trilogie habe ich auf Empfehlung einer Freundin gekauft und tatsächlich auch an einem Tag gelesen. Die Idee, dass die Figuren sich gegenseitig in ihren Träumen besuchen können, war neu und spannend. Im „Zweiten Buch der Träume“ befinden wir uns immer noch in London, Liv geht weiterhin zur Schule und Albträume gibt es auch wie eh und je.

In der Regel ist der mittlere Teil einer Trilogie immer der schwächste, weil es in jedem Fall „nur“ ein Zwischenband ist. Das trifft wohl auch auf die „Silber“-Reihe zu, denn viel passiert hier nicht. Zwar ist die Traumspringerei nach wie vor eine gute Grundlage, allerdings gibt es viel Nebengeplänkel und wenig Hauptstory, dafür aber umso mehr Teenie-Liebeskummer und entsprechendes Genörgel der Protagonistin. Die Lesestimme hat mir dennoch sehr gut gefallen und ist sicherlich der Grund, wieso ich trotz der inhaltlichen Mängel und Lücken 3 Sterne gegeben habe. 

Das letzte Schaf von Ulrich Hub
gelesen vom Autor selbst

Weihnachten im Sommer? Das geht! Denn in „Das letzte Schaf“ bekommen wir die Weihnachtsgeschichte mal anders erzählt – nämlich aus Sicht der Schafe, die von der Geburt eines Menschleins sehr überrumpelt werden. Ich weiß, es ist vielleicht nicht ganz üblich, weihnachtliche Geschichten im Hochsommer bei 38 Grad im Schatten zu hören. Aber als ich durch die Kinderbücher bei BookBeat gescrollt habe, sprang mir das niedliche Schaf ins Auge und ich konnte nicht widerstehen.

Ein Glück, denn das Hörbuch ist von vorne bis hinten ein absoluter Genuss! Der Autor Ulrich Hub liest die Geschichte selbst und das auf eine so grandios lustige Art, dass ich gerne jeden Abend meine Gute-Nacht-Geschichte von Herrn Hub gelesen bekommen möchte! In nur 55 Minuten schafft er es, eine wahnsinnig liebevoll ausgearbeitete Geschichte über die Geburt Jesu zu erzählen, aber eben so, wie die Schafe der Hirten sie erlebt haben könnten.

Scythe – Die Hüter des Todes von Neal Shusterman
gelesen von Torsten Michaelis

Wer den Artikel über meine Favoriten für den Deutschen Phantastik-Preis (hier entlang!) gelesen hat, weiß, dass „Scythe“ schon etwas länger auf meiner Wunschliste steht. Bisher hatte ich es allerdings nicht geschafft, mir das Buch zu kaufen und war umso glücklicher, dass mir bei BookBeat direkt der erste Band vorgeschlagen wurde. In Teil 1 der internationalen Bestseller-Trilogie begeben wir uns in eine perfekte Welt – doch die Perfektion hat ihren Preis. Da die Menschen Armut, Kriege, Hunger, Krankheit und das Sterben selbst besiegt haben, entscheiden nun Hüter über den Tod: die Scythe.

Die Story ist von Anfang bis Ende unglaublich spannend und mitreißend. Man wechselt emotional immer wieder zwischen der Überraschung, Wut, Enttäuschung und Freude über Entscheidungen einzelner Figuren oder die Handlungsentwicklung. An keiner Stelle kann man sich sicher sein, dass die Handlung so verläuft wie man es hofft oder erwartet. Und permanent führt man (zumindest war das bei mir der Fall) einen mentalen Diskurs über die Praktiken der Scythe. Vor allem die Grundsatzfrage nach dem Sinn des Lebens ohne den Tod kommt immer wieder in unterschiedlicher Form auf. Mich hat „Scythe“ sowohl inhaltlich als auch seitens der Hörbuchumsetzung vollends begeistert. Das Buch werde ich mir trotz Hörbuch noch kaufen und den zweiten Band so schnell es geht über die App hören!

Archie Green und die Bibliothek der Magie von D.D. Everest
gelesen von Peter Kaempfe

Eine Reihe, die ich vor BookBeat noch gar nicht kannte, ist „Archie Greene“ von D.D. Everest. Die Kinder- bzw. Jugendbuchreihe gehört in die Kategorie „Bücher über Bücher“ und ist allein deshalb schon für alle Bücherwürmer eine Empfehlung wert. Denn Archie Greene bekommt an seinem 13. Geburtstag ein Paket überbracht, das seit sage und schreibe 400 Jahren auf die Auslieferung gewartet hat. Im Paket befindet sich ein magisches Buch, das Archie über einige Umwege in die Bibliothek nach Oxford führt. Überraschenderweise hat man dort schon auf Archie gewartet und er soll die Buchbinderkunst erlernen. Was anfangs vielleicht etwas platt und langweilig klingt, entpuppt sich als spannende, abenteuerliche Geschichte in einer Welt voller Magie, Bücher und uralter Gefahren.

Obwohl die Buchreihe scheinbar gar nicht so unbekannt ist, wie ich dachte, hatte ich noch nie davon gehört und bin froh, Archie über BookBeat entdeckt zu haben. Alle weiteren Teile (sofern schon auf Deutsch erschienen) sind ebenfalls bei BookBeat verfügbar und schon auf meine Liste gewandert.

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Wenn ihr BookBeat zum Testen 3 Wochen kostenlos nutzen wollt, könnt ihr über diesen Link ein Probe-Abo abschließen, das ihr jederzeit ohne Verpflichtungen wieder kündigen könnt:

https://www.bookbeat.de*

Weiterführende Informationen:

Wie funktioniert BookBeat eigentlich? Einen ausführlichen Bericht dazu findet ihr hier:  https://geeksantiques.de/literatur-bookbeat-2-monate-hoerbuch-streaming-im-test-erfahrungen-tipps-empfehlungen/
Zur Homepage von BookBeat: https://www.bookbeat.de

Die gezeigten Coverbilder sind der jeweiligen Verlagshomepage entnommen.

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