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Junior Geek | 3 spannende Dino-Bücher für Kinder (ab 4-6 Jahre)

Wer hat als Kind keine Dinos geliebt? Früher konnte ich nahezu alle bekannten Dinos benennen und anhand von Spuren oder Hautbildern erkennen. Mein absoluter Traumjob wäre da noch Paläontologin gewesen. Ich wusste, wann und wo welche Dinosaurier gelebt haben, kannte den Unterschied zwischen Sauriern, Dinosauriern, Schwimm- und Flugsauriern (dazu später mehr!) und habe Serien & Filme wie „Die Dinos“, „In einem Land vor unserer Zeit“, „Extreme Dinosaurs“ und später „Jurassic Park“ geliebt. Mittlerweile gibt es kaum noch Kinderserien, in denen es um Dinos geht, dafür aber immerhin einige tolle Kinderbücher über Dinosaurier! Die drei folgenden Bände sind (mal mehr, mal weniger wissenschaftlich) genau die richtige Wahl für kleine und große Dino-Fans.

Der kleine Drache Kokosnuss bei den Dinosauriern

geschrieben und illustriert von Ingo Siegner, erschienen bei cbj Kinderbuch, für Kinder ab 5 Jahre

Der Drache mit dem lustigen Namen Kokosnuss ist schon lange aus keinem Kinderzimmer mehr wegzudenken. In diesem Buch begibt er sich allerdings nicht zu Burgen und Rittern oder fremden Kulturen, sondern reist mit seinen Freunden Matilda (Stachelschwein) und Oskar (Fressdrache) in die Vergangenheit zu den Dinosauriern, denn zum Glück ist die Zeitmaschine aus dem letzten Abenteuer noch vorhanden! Die Geschichte ist schön erzählt und wie alle Bücher der Reihe toll und vollständig in Farbe illustriert. Thematisch bewegt sie sich in einem weniger „wissensvermittelnden“, sondern eher moralischen Bereich, da es um Freundschaft, Zusammenhalt, das Einstehen für Andere und um den viel diskutierten Vegetarismus geht: einer der fleischfressenden Dinos ist nämlich gar kein Fleischfresser und nicht alle finden das gut! Um Kinder ein wenig für derartige Themen zu sensibilisieren, vor allem aber um verständlich zu erklären, dass es wichtig ist, die Entscheidungen anderer zu akzeptieren, auch wenn sie nicht den eigenen Ansichten entsprechen, ist die kurze Geschichte gut geeignet.  

Wer danach noch mehr über Dinosaurier, ihre Fress- und Lebensgewohnheiten lernen will, kann zusammen mit Kokosnuss in einem weiteren Buch „Der kleine Drache Kokosnuss erforscht… Die Dinosaurier“ spannenden Wissensfragen auf den Grund gehen.

Minus Drei wünscht sich ein Haustier

geschrieben und illustriert von Ute Krause, erschienen bei cbj Kinderbuch, für Kinder ab 4 Jahre

In diesem Kinderbuch sind die Rollen vertauscht! Denn hier ist nicht der Dino das niedliche Haustier, das ein Kind sich sehnlichst wünscht. Nein, im neuen Abenteuer von „Minus“ ist es das Dino-Kind, das unbedingt ein Haustier haben möchte. Aber wie hält man als Dinosaurier-Familie eigentlich ein Tier? Die Eltern von Minus sind skeptisch (wie wohl auch die meisten Menscheneltern) und geben zu bedenken, dass ein Haustier ganz schön viel Arbeit bedeutet. Minus würde sich zwar auch mit einem kleinen, pflegeleichten Urfisch zufriedengeben, aber er will den Eltern unbedingt beweisen, dass er sich ganz allein um ein Haustier kümmern könnte. Und ganz wie es die Menschenkinder tun, sucht er in der Nachbarschaft nach Haustierhaltern, denen er seine kompetente Hilfe anbietet. Die „Haustierbetreuung“ nimmt auch sofort Fahrt auf und Minus muss den T-rex baden, mit dem Triceratops Gassi gehen und dem Stegosaurier „Stigi“ die Krallen stutzen. Das alles endet natürlich in einem mittelschweren Chaos und Minus ist danach komplett im Eimer, doch dann haben die Eltern eine Überraschung für ihr fleißiges Dino-Kind… 

Viele Eltern kennen das „Problem“ mit dem unbändigen Wunsch nach einem Haustier und finden in diesem kleinen Buch vielleicht das optimale Werkzeug, um dem eigenen wunschgetriebenen Kind mit Hilfe von Minus aufzuzeigen, was es heißt, sich um ein anderes Lebewesen kümmern zu müssen. Wer besonderen Wert auf wissenschaftliche Genauigkeit legt oder sehr kritische Experten-Kinder zuhause hat, die viel hinterfragen, wird vielleicht etwas verdutzt dreinblicken, wenn sich plötzlich Urmensch und Dino gegenüberstehen. Oder wenn erklärt werden muss, wieso die Dino-Familie wie eine Menschenfamilie in einem Haus wohnt und andere Dinos als Haustiere hält. Ob man darüber hinwegsehen kann, muss jede/r für sich entscheiden.

*Das Buch ist zwar als Vorlesebuch gedacht, aufgrund der Schriftgröße, der kurzen Sätze und der klaren Schriftart kann es aber auch gut zum Lesen üben genutzt werden. Die Illustrationen sind sehr pastellig und lenken daher auch nicht zu stark vom Text ab. 

Das geheime Dinoversum Xtra 1 – Auf der Fährte des T-rex

von Rex Stone, illustriert von Kaja Reinki & Ron Lipkowksi, erschienen bei Loewe, für Kinder ab 6 Jahre

Kleine Forscher und Jurassic-Park-Fans aufgepasst! Mit Tim und Jan geht es in das fantastische Dinoversum. Anders als die beiden bereits genannten Kinderbücher ist das „Dinoversum Xtra“ die volle Ladung Wissenschaft und Forschergeist, denn die beiden Jungs landen durch einen Zufall in einer Welt voller lebendiger Dinos und sind direkt im Entdeckermodus: es werden Pflanzen, Spuren und Dinos registriert und bestimmt, Theorien aufgestellt und gefachsimpelt. Bis es nicht mehr nur friedliche Pflanzenfresser zu sehen gibt, sondern ein gefährlicher T-rex auftaucht und Jan und Tim durch den halben Dschungel jagt. 

Das Buch ist sehr bunt und farbstark illustriert, gleich zu Beginn gibt es ein paar coole Faktensheets, auf denen die Jungs und die Dinos etwas genauer vorgestellt werden. So bekommen die Kinder schon vorab einen Eindruck, mit wem sie es im weiteren Verlauf der Geschichte zu tun haben werden. Viele der Illustrationen im Buch zeigen außerdem die Ausrüstung eines Dino-Forschers, Zeichenmaterial, Ausgrabungen und Funde sowie Fährten – was alles zusammen sehr zum Ausprobieren und Forschen einlädt. Wer möchte, kann z.B. mit dem eigenen Kind anhand der Bilder einen Forscher-Rucksack packen oder in einem kleinen Notizbuch die Erkenntnisse aus dem Abenteuer mit Tim und Jan festhalten.

Auch wenn die „Dinoversum“-Reihe vom Verlag unter „nur für Jungs“ gelistet wird, sind die Bücher trotzdem bestens für Dino-interessierte Mädchen geeignet. Ich hätte mich als Kind vermutlich als erstes auf diese Reihe gestürzt.

Exkurs: Saurier, Dinosaurier & Co.

Heute bin ich zwar keine Paläontologin geworden, arbeite dafür aber auf eine andere Art mit der Wissenschaft: durch Texte! Ich „übersetze“ naturkundliche Forschungsarbeit in einem Museum in eine laiengerechte Sprache und habe so auch fast jeden Tag mit Sauriern zu tun. Deshalb an dieser Stelle ein kleiner Exkurs zu den Begriffen „Saurier“, „Dinosaurier“ & Co.

Die Bezeichnung „Saurier“ kommt aus dem Griechischen und heißt soviel wie Eidechse oder Salamander. „Saurier“ ist also der allgemeine Überbegriff für alle größeren fossilen (sprich „ausgegrabenen“) Überbleibsel von Amphibien und Reptilien. In den meisten Fällen benutzt man umgangssprachlich das Wort „Dinosaurier“ als Sammelbegriff für alles, was wir uns unter „Dinos“ vorstellen. Das ist allerdings falsch! Denn die Dinosaurier machen nur einen Teil der Saurier aus: das Wort „Saurier“ ist der richtige Sammelbegriff für Dinosaurier (= ausgestorbene Landwirbeltiere), Ichthyosaurier (= Schwimmsaurier), Pterosaurier (= Flugsaurier) und Sauropterygia (= Flossenechsen). 

Ein „Tyrannosaurus“ ist also folglich ein fleischfressender DINOsaurier und ein „Stegosaurier“ ein pflanzenfressender DINOsaurier. Der „Pterodactylus“ gehört zu den Pterosauriern, also den FLUGsauriern, der schwimmfähige „Mixosaurus“ ist ein bekannter Vertreter der Ichthyosaurier, also der SCHWIMMsaurier. Die Plesiosaurier (auch wenn sie wie der Mixosaurus im Wasser lebten) wiederum gehören zu den FLOSSENECHSEN, also den Sauropterygia.

Merkhilfe zum Thema „Saurier“

Grob (und auch wirklich nur grob!) kann man sich die Unterteilung so merken: Saurier heißt der Sammelbegriff. Dinosaurier sind die, die an Land herumliefen. Pterosaurier, die die fliegen konnten. Im Wasser gab es die Ichthyosaurier, die vom Aussehen mehr an die heutigen Fische und Wale erinnern und die Sauropterygia, die aussehen wie das Pokémon Lapras! 

Egal, auf welche Art sich Kinder mit dem Thema „Saurier“ befassen wollen: mit den unterschiedlichen mal mehr, mal weniger faktenbasierten, aber dafür sehr fantasievollen „Dino“-Büchern (denn in den genannten Büchern geht es tatsächlich nur um DINOsaurier) lässt sich eine abwechslungsreiche Kinderbibliothek zum Thema starten! 

Die Cover der Dino-Bücher sind der jeweiligen Verlagshomepage entnommen.

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