Länder | Skúffukaka – isländischer Schokoladenkuchen
Wusstet ihr, dass „Kaka“ in den skandinavischen Sprachen das Wort für „Kuchen“ ist? In Schweden gibt es bei den meisten Familien den Schokoladenkuchen „Kladdkaka“, für den jede Familie ein eigenes Geheimrezept hat. In Island ist es der „Skúffukaka“ oder übersetzt „Schubladenkuchen“, den es in fast jedem Café und bei jeder Familie in unterschiedlichster Rezeptur gibt. Schubladenkuchen heißt der Kuchen aus vermutlich zwei Gründen: zum einen, weil er traditionell als Blechkuchen gebacken wird, also in einer „Lade“ – zum anderen, weil man ihn mit Zutaten macht, die die meisten (isländischen) Familien in der Regel auf Vorrat oder „in der Schublade“ zuhause haben.
Vulkane, Gletscher & Schnee
Der Skúffukaka ist nicht nur unfassbar einfach zu backen, extrem lecker und ungefähr der beste Schokoladenkuchen („súkkulaðikaka“), den ich je gemacht habe, er sieht auch aus wie die isländische Landschaft. Oder besser gesagt, wie ein inaktiver schwarzer Vulkan mit weißer Schneekuppe aus Kokosraspeln.
Isländischer Skúffukaka
Zum Abmessen braucht ihr eine große Tasse (ca. 300 ml). Wir benutzen außerdem eine 28 cm-Springform zum Backen, wer ein ganzes Backblech machen will, verdoppelt einfach die Zutaten!
Für den Teig
2,5 Tassen Mehl
1,75 Tassen Zucker
0,5 Tassen Backkakao
2 TL Backpulver oder Backnatron
1 TL Meersalz
2 TL Zimt
1 Tasse Milch oder Pflanzenmilch
0,5 Tassen weiche Pflanzenmargarine
2 Eier oder 2 Bananen
Tipp: in Island essen viele Familien den Kuchen zusätzlich noch mit Lakritzstückchen im Teig. Wer also gerne Lakritz mag, kann sich auch an dieser Variante mal versuchen.
Für den Guss und die Dekoration
200 g Kuvertüre
ein Schuss Kaffee
10 Walnüsse (oder andere Nüsse nach Wahl)
Kokosraspeln, Zimt & optional Lavasalz
3, 2, 1 … besta Súkkulaðikakan!
Der Teig ist wirklich mehr als einfach zuzubereiten. Sollten Bananen als Eiersatz verwendet werden, müssen diese natürlich vorher zerkleinert werden. Ansonsten: alle Teigzutaten in eine Schüssel und so lange verrühren, bis eine glatte, zähe Masse entsteht. Ofen auf 175 Grad Umluft vorheizen. Die Backform einfetten und mit etwas Zucker austreuen – der Zucker, der nicht am Fett haften bleibt, kann einfach noch in den Teig gegeben werden, so verschwendet man nichts!
Den Teig in die Form geben, glattstreichen und für 25 bis 35 min in den Ofen geben (unterste Schiene). In der Zwischenzeit kann die Kuvertüre für den Guss in einem Wasserbad geschmolzen werden. Für den besonderen Geschmack könnt ihr der Schokolade noch einen Schuss Kaffee beigeben.
Ist der Kuchen fertig, kann er aus dem Ofen geholt werden. Da der Teig je nach Ofen unterschiedlich lange braucht, am besten vor dem Herausholen mit einem Holzstäbchen testen, ob alles durchgebacken ist. Es macht aber auch nichts, wenn die Mitte des Kuchens noch ein wenig matschig ist.
Den Guss nun auf den noch warmen Kuchen geben (die Springform bleibt zu!), gut verteilen und dann Kokosraspeln, Zimt, etwas Lavasalz und die Walnüsse darauf verteilen.
Der Kuchen wird jetzt in der Springform für mindestens 3 Stunden (besser: über Nacht) kaltgestellt. In Island geht das in den meisten Fällen draußen auf dem Balkon oder der Terrasse, in Deutschland würde ich (je nach Lage) den Kühlschrank empfehlen.
Alice im Wunderland auf Isländisch
Was passt besser zu Schokoladenkuchen als ein Buch? Eigentlich nichts. Außer vielleicht ein Buch in der jeweiligen Landessprache! Falls ihr also ein bisschen in die isländische Sprache reinschnuppern möchtet während ihr isländischen Kuchen esst, wie wäre es mit einem Buch, das ihr auf Deutsch schon kennt? So fällt das Lesen in einer fremden Sprache umso leichter. Meistens nehme ich „Harry Potter und der Stein der Weisen“ zum Lernen von neuen Sprachen, im Fall „Isländisch“ hat es mir aber irgendwie die isländische Ausgabe von Alice im Wunderland angetan: „Ævintýri Lísu í Undralandi“.
Njóttu máltíðarinnar & entspanntes Lesen!