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Filme | May the 4th be with you – Lichtschwerter in der Lichtburg Essen

Am Star Wars Day in Deutschlands größten Filmpalast, um einen 25 Jahre alten Film nochmal zu schauen? Klar, warum nicht! Es ging also am 4. Mai, dem offiziellen Star Wars Tag, zum „Episode I – Die dunkle Bedrohung“ Schauen in ein ganz besonderes Kino in die Ruhrmetropole Essen – die Lichtburg.

Der Anlass

„Möge die Macht mit dir sein“ Dieser Ausspruch ist wohl einer der prägendsten Sätze der Star Wars Sagen und steht in seiner englischen Übersetzung als: „May the Force be with you“ Pate für den phonetisch zu einem Wortspiel verarbeiteten 4. Mai als internationalen Star Wars Tag – May the 4th. Dunklere Charaktere hingegen setzen am 6. Mai zur Revanche an und feiern „The Revenge of the Sixth“ und somit ein ähnliches Wortspiel in Bezug auf die Feinde der Jedi, die Sith. Zur Feier des besagten Tages zeigte die Lichtburg Essen einen Film aus den “Star Wars”-Trilogien.

Aber zuerst einmal der Reihe nach. In den letzten gut 15 Jahren ist dieses “Star Wars”-Fest international zu immer größerer Bekanntheit gelangt und bahnte sich über Facebook-Gruppen und Universitäten letztendlich auch mit Marketingunterstützung von Walt Disney, die das Star Wars Franchise 2012 übernommen hatten, einen Weg zu weltweiter Popularität. Mittlerweile wird der Tag mit Conventions, Cosplays, Filmvorführungen und Parodien gefeiert und man schaute sogar am Star Wars Day 2015 auf der ISS im All einen „Star Wars“-Film. 
Die erste überlieferte öffentliche Benutzung des Wortspiels geht allerdings noch weiter zurück. Als Margaret Thatcher das Amt der Premierministerin des Vereinigten Königreichs antrat, es war der 4. Mai 1979, veröffentlichten die Tories in den London Evening News eine Anzeige, die da lautete: „May the fourth be with you, Maggie. Congratulations.“ 

Der Film: Die dunkle Bedrohung

Für uns stand also am 04.05.2024 der erste Teil der Prequel-Trilogie auf dem Programm. „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, erschienen im Jahr 1999. Schon tausend Mal gesehen und doch, so wie die ersten Fanfaren von John Williams phänomenaler Filmmusik durch die Lautsprecher des Kinos donnern und man die sperrigen Storytexte über die Leinwand fahren sieht, ist man wieder ein Kind und gebannt von George Lucas fantastischer Science-Fiction-Welt. Gerade wenn man zu den jüngeren Semestern gehört und diesen Film wahrscheinlich noch nicht in voller cineastischer Größe bestaunen durfte, sind Sequenzen wie das Podrace auf Tatooine, die Fahrt durch den Planetenkern Naboos oder die verschiedenen verwobenen Handlungsstränge der Endschlacht inklusive fulminanter Schwertduelle noch einmal ein fast neues Erlebnis.

Die Historie der Lichtburg Essen

Doch der heimliche Star des Tages ist sicher der Veranstaltungsort, die Lichtburg selbst, gewesen. Für dieses klassische Kino, was in seinem Ambiente recht wenig mit den heutigen Multiplex-Kinos gemein hat, lohnt sich ein Gang in das besondere Kleinod eigentlich unabhängig vom Filmprogramm. 
1928 im Architekturstil der „Neuen Sachlichkeit“ erbaut und im Stadtkern Essens gelegen, ist die Lichtburg heute mit ihren tausendzweihundertfünfzig Plätzen das Lichtspielhaus mit dem größten Kino-Saal Deutschlands. In seiner wechselhaften Geschichte von den Nationalsozialisten für Propagandaaufführungen vereinnahmt und den jüdischen Eigentümern entrissen, im Bombenkrieg ausgebrannt und später abgeändert wiedererrichtet. Ein prosperierendes Premierenkino von internationalem Rang in den 50ern und 60ern mit Gästen wie Gary Cooper oder Zarah Leander, bis hin zum Niedergang und schließlich beinahe Aus in den 90ern. Dann die Wiedergeburt in frischem Glanze zu Beginn des neuen Millenniums mit wieder häufiger stattfindenden Premieren vor allem deutscher Produktionen und mit berühmten Gästen wie Mario Adorf oder Wim Wenders.

Das Ambiente: Nostalgie & Eleganz

Durch ihre edle Innenarchitektur bietet die Lichtburg, welche mit Art Deco, Neuer Sachlichkeit und Mid-Century Elemente der 1920-1950er Jahre aufweist, auch heute noch eine wunderbare Kulisse für Filmpremieren und ist durch ihre Bühnenstruktur für sonstige Kulturveranstaltungen, wie Theateraufführungen, Lesungen und Konzerte geeignet.

Technisch gibt es, was den Sound und die Bildqualität angeht mittlerweile natürlich überlegene Vorführungssäle, jedoch ist das Flair des Kinos einzigartig und es lockt mit dem Charme der Nostalgie und der Eleganz vergangener Zeiten. Das manifestiert sich in vielen kleinen Details und beginnt schon beim Logoschriftzug der Lichtburg und dem ersten Eindruck, den man beim Eintreten ins Foyer bekommt, geht über die schicken Treppenhäuser und Flure auf dem Weg zum imposanten Vorführungssaal und endet im „Blauen Salon“ im Untergeschoss der Lichtburg, der mit viel in Gips gegossenem Wandschmuck von Filmstars und Sternchen der letzten Dekaden prunkt.

Für alle Film- und Architekturenthusiasten also eine absolute Empfehlung sich diesen Ort einmal selbst anzusehen. 

Anreise zur Lichtburg Essen

Die Lichtburg liegt sehr zentral in der Kettwiger Straße 36, 45127 Essen.

Wer mit dem Auto anreist hat Parkmöglichkeiten im Parkhaus Akazienallee, Parkhaus Kennedyplatz und dem Parkhaus Gildehof. Für die Anreise per ÖPNV bietet sich der Hauptbahnhof Essen als Drehscheibe an, da dieser sowohl über den Regional- und Fernverkehr der DB, sowie über diverse Tram-, Buslinien und U-Bahn gut erreichbar ist. Von dort ist die Lichtburg innerhalb von circa 4 bis 5 Minuten fußläufig erreichbar.

Abschließend noch ein kleiner Tipp:
reist einfach mit etwas Puffer an, dann könnt ihr vor dem Start eures Filmes mit genügend Zeit und Muße die Räumlichkeiten des sehenswerten Kinos erkunden. Viel Spaß!

Weiterführende Links

Mehr über Filme: https://geeksantiques.de/category/fandom/filme-und-serien/

Zum Fantastic Films Filmclub: fantasticfilms.de

Zur Website der Lichtburg Essen: https://filmspiegel-essen.de/kinos/lichtburg/

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