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Rezension | R.L. Ferguson – Die Schule der Alyxa. Der Dunkle Meister

[Rezensionsexemplar] Ein Mystery-Internat dessen Schüler im wahrsten Sinne des Wortes übersinnliche Fähigkeiten haben? Ein Junge, der von seinen Kräften nichts wusste und plötzlich auf eine geheime Schule abseits der ihm bekannten Welt gehen soll? Was ein bisschen nach Harry Potter klingt, ist in Wirklichkeit eine ganz andere, dafür aber nicht weniger lesenswerte Geschichte über außerordentliche Fähigkeiten, Mystik und das Leben in einer neuen Gemeinschaft.

Darum geht’s

Finn und sein Bruder John scheinen beide ganz normale Jugendliche zu sein. Nur hat John in letzter Zeit komische Anfälle, die ihn letztendlich ins Krankenhaus bringen. Dort werden John und Finn von einem seltsamen Mann aufgegriffen, der eine noch unbekannte Verbindung zur Mutter der beiden zu haben scheint. Im Handumdrehen finden sich die Brüder in einer mysteriösen Schule namens Alyxa wieder, deren Schüler allesamt merkwürdige Fähigkeiten haben.

Nach einer kurzen und etwas verwirrenden Einführung erfahren Finn und John, dass die Kinder auf Alyxa stark ausgeprägte Sinne haben, die ihnen übermenschliche Kräfte verleihen – Riechen, Schmecken, Hören, Sehen und Fühlen in ganz anderen Dimensionen als „normale“ Menschen es können. Sie werden ihren Fähigkeiten entsprechend verschiedenen Häusern zugeteilt, die den fünf Sinnen zugeordnet sind. Jedes Haus hat einen Wächter und ein Wappentier, das für die jeweilige Sinneskraft steht. Finns Bruder John wird auch direkt einem der Häuser zugeteilt und lernt schnell, seine neue Kraft zu nutzen. Finn hingegen hat Probleme, seine Stärke zu finden und sich einzugliedern. Zu allem Übel gibt es auch noch ein großes Geheimnis auf Alyxa: Kylie, eine ehemalige Schülerin, soll von einer Klippe gestürzt sein, doch einige Schüler bezweifeln, dass es sich dabei wirklich um einen Unfall gehandelt hat. Bei ihren Recherchen zur Todesursache stoßen Finn und seine neuen Freunde außerdem auf einen merkwürdigen Kult um den verbotenen „Sechsten Sinn“…

Zu Beginn der Erzählung stehen wir also vor vielen Fragen: welche Fähigkeiten hat Finn? Wie ist Kylie gestorben? Und was hat das mit dem geheimnisvollen sechsten Sinn zu tun?

Die Grundidee hat mir gut gefallen. Obwohl die Geschichte zu Anfang sehr klischeehaft wirkt, war es eine gelungene Abwechslung, ausnahmsweise keine magischen Fähigkeiten, sondern die Sinne in den Vordergrund gestellt zu sehen. Viel zu selten wird doch tatsächlich einmal ein Gedanke daran verschwendet, wie und womit wir Dinge wahrnehmen. Beim Lesen stellte sich kurzzeitig die Frage: was soll hier schon groß passieren? Es sind ja „nur“ die Sinne. Und dann wurden die tatsächlichen Fähigkeiten der einzelnen Häuser enthüllt. Die Möglichkeiten, die sich aus den unterschiedlichsten Wahrnehmungsebenen ergeben sind unglaublich kreativ gelöst. So gibt es beispielsweise Kinder, die Angst riechen oder Keime in der Atemluft anderer Personen schmecken können. Andere können die Elemente beeinflussen oder über große Entfernungen hinweg hören.

Fulminantes Finale
Anders als in vielen Romanen dieses Genres erhält der „Held“ nicht zu Beginn wahnsinnig viele Fähigkeiten, meistert jede Prüfung mit Bravour und mutiert zum Superhelden der Schule. Vielmehr sehen wir Finn scheitern und versagen – womit die meisten wahrscheinlich persönlich mehr Erfahrung haben, als mit einem heldenhaften Aufstieg aus dem Nichts. Eine Reihe anderer Schüler sowie der äußerst unsympathische Dekan stellen sich Finn und seiner Truppe immer wieder in die Quere und versuchen die Nachforschungen zu Kylies Tod zu unterbinden. Ob und wie sich das Rätsel am Ende auflöst, möchte ich an dieser Stelle natürlich noch nicht verraten…

Die Handlung entwickelt sich ebenso wie die Fähigkeiten einiger Schüler schnell und wird zum Ende hin sehr komplex, an einigen Stellen auch gruselig. Viele neue Fragen werden aufgeworfen und nur wenige auch tatsächlich beantwortet. Das Finale ist überraschend, über weite Teil des Buches nicht vorhersehbar und gelungen, allerdings nimmt die Erzählgeschwindigkeit auf den letzten Seiten stark an Fahrt auf. Da „Der Dunkle Meister“ der erste Band einer Reihe ist, werden die offengebliebenen Fragen hoffentlich in den Folgebänden aufgelöst.

Mir hat das Buch aufgrund der neuen und andersartigen Thematik mit einigen wenigen Abstrichen für die viel zu schnelle Entwicklung am Ende sehr gut gefallen. Für (junge wie ältere) Fans von „Harry Potter“ und „Tribute von Panem“ ist „Die Schule der Alyxa. Der Dunkle Meister“ absolut geeignet!

Auf ravensburger.de kann man mit einem kleinen Test herausfinden, zu welchem Sinn die eigenen Fähigkeiten passen!

Band 2 erscheint im Frühjahr 2019, Band 3 soll bereits kurze Zeit später erscheinen.

Literaturverweis:
Ferguson, R.L. (2018): Die Schule der Alyxa. Der Dunkle Meister. Ravensburg: Ravensburger Buchverlag

Buchdaten:
Einband: Hardcover
Seitenzahl: 416
Erscheinungsdatum: 19.09.2018
Sprache: Deutsch
Verlag: Ravensburger Buchverlag
ISBN: 978-3-473-40820-7

Ich habe dieses Exemplar vom Ravensburger Buchverlag und der Netzwerk Agentur Bookmark als Rezensionsexemplar erhalten. Vielen Dank dafür! Die Buchdaten sind der Verlagshomepage entnommen.

© geek’s Antiques by Lilli
lilli (at) geeksantiques.de
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